Was macht eine gute Startseite aus?

Stellen Sie sich Ihre Startseite als ein Schaufenster vor. Wenn das zugemüllt ist oder nicht überzeugt, geht man weiter – und kommt nicht zurück.

Die Startseite ist oft der erste Kontakt mit Ihrem Unternehmen – und ja, der erste Eindruck zählt. In der Regel bleiben Ihnen gerade mal acht bis fünfzehn Sekunden, um jemanden zu überzeugen. Wenn die Seite zu lange lädt, nicht klar ist, worum es geht, oder die Navigation verwirrt, ist der Besucher weg – meistens für immer.

Dabei ist eine gute Startseite kein Hexenwerk. Sie braucht weder Effekthascherei noch wilde Animationen – sondern Klarheit, Struktur – und den Mut, Überflüssiges wegzulassen.

Die wichtigsten Elemente einer Startseite

Klarer Einstieg: Wer sind Sie, und was bieten Sie an?

In den ersten Sekunden muss erkennbar sein:

  • Wo bin ich hier?
  • Was wird angeboten?
  • Warum sollte mich das interessieren?

Das gelingt am besten mit:

  • einem gut sichtbaren Logo (meist oben links, vermeiden Sie zentrierte Logos)
  • einer übersichtlichen Hauptüberschrift, die klarmacht, was Ihr Unternehmen macht
  • einem präzisen Untertitel oder Claim, der die Besonderheit oder den Nutzen benennt

Vermeiden Sie leere Floskeln und austauschbare Werbesätze. Schreiben Sie so, wie man spricht – direkt, greifbar und ehrlich.

Outline Icon Glühbirne.

Neugier statt Reizüberflutung

Eine Startseite darf Lust machen. Sie ist der Einstieg in ein Gespräch. Sie sollte nicht sofort alles verraten, aber genug andeuten, dass der Besuch nicht nach zwei Sekunden endet.

Bringen Sie die Vorteile (Benefits) auf den Punkt

Menschen entscheiden oft aus dem Bauch heraus – und suchen später nach logischen Gründen, um ihre Entschlüsse vor sich selbst zu rechtfertigen. Deshalb ist es wichtig, die emotionalen Vorteile Ihres Angebots direkt auf der Startseite klar zu machen.

Fragen Sie sich:

  • Was fühlt sich für den Kunden durch mein Angebot besser an als vorher?
  • Was spart er sich – Zeit, Ärger, Unsicherheit?
  • Was bekommt er – ein gutes Gefühl, mehr Überblick, Sicherheit?

Wichtig: Es geht hier nicht um Funktionen, sondern um das, was sich für den Kunden ändert.

Beispiel
Dienstleistung: „Wir bieten individuelle Beratung“
Vorteil: „Sie müssen sich nicht durch Fachbegriffe kämpfen – wir erklären's verständlich.“

Emotionale Vorteile machen ein Angebot greifbar – weil sie zeigen, was es bringt, statt nur was es ist.

Fakten benennen – ohne zu überfrachten

Neben dem emotionalen Nutzen zählen natürlich auch die harten Fakten – also das, was Ihr Unternehmen tatsächlich leistet:

  • Welche Leistungen oder Produkte bieten Sie an?
  • Was können Sie besser oder schneller als vergleichbare Anbieter?

Diese sogenannten „Features“ sollten kompakt und strukturiert aufbereitet sein. Aber Achtung: Eine Startseite ist keine Produktbroschüre. Konzentrieren Sie sich auf das Wichtigste – und verlinken Sie bei Bedarf auf Detailseiten.

Vertrauen aufbauen

Ein verlockendes Angebot bedeutet noch lange nicht, dass sich ein Kunde für Ihr Unternehmen entscheidet. Auf der Startseite können Sie gezielt Elemente einsetzen, die Vertrauen schaffen – besonders bei neuen Besuchern. Dazu zählen:

  • Kundenstimmen und Testimonials
  • Referenzen
  • Siegel und Zertifikate
  • Awards
  • Zahlen (Downloads, Verkäufe, Nutzer, Jahre am Markt)
  • Social Media-Statistiken

Diese Elemente nennt man „Social Proof“. Sie wirken, weil wir instinktiv dem vertrauen, was andere bereits ausprobiert und für gut befunden haben.

Aber Achtung: Weniger ist oft mehr. Zwei echte Stimmen sind überzeugender als zehn austauschbare Lobeshymnen.

Klare Handlungsaufforderung (Call-to-Action)

Was soll jemand tun, nachdem er Ihre Startseite gesehen hat?
Ein guter Call-to-Action (CTA) bietet eine einfache, eindeutige nächste Handlung an:

  • Interesse? Mehr erfahren
  • Noch unsicher? Beispiele ansehen
  • Schon überzeugt? Kontakt aufnehmen

Wichtig: Bieten Sie nicht zu viele Handlungsoptionen gleichzeitig an. Die wichtigste Aktion – also die primäre CTA (z. B. „Kontakt aufnehmen“) – sollte klar hervorgehoben sein.

Denken Sie auch daran, die CTAs auf Ihre Zielgruppen abzustimmen. Vermeiden Sie leere Phrasen. Sagen Sie stattdessen konkret, was nach dem Klick passiert.

Referenzen gezielt einsetzen

Referenzen können Ihre Website positiv von anderen abheben. Gemeint sind ausgewählte Inhalte, die beispielhaft zeigen, was Sie tun – keine pauschalen Aussagen, sondern greifbare Belege für Ihre Arbeit.

Sorgfältig zusammengestellte Inhaltsbeispiele überzeugen mehr als bloße Schlagworte. Eine kuratierte Auswahl an konkreten Lösungen oder Projekten lädt eher zum Erkunden ein als ein generischer Link wie „Jetzt mehr entdecken“.

Broschüre für Labor Dr. Bayer.

Mit gutem Content im Kopf bleiben

Manchmal braucht es mehr als einen überzeugenden ersten Eindruck. Wer (noch) unschlüssig ist, braucht Gründe, um wiederzukommen – und genau hier kommt Content ins Spiel.

Geben Sie Ihren Besuchern etwas mit: einen nützlichen Download, einen inspirierenden Blogbeitrag, ein Tool oder ein Whitepaper. Etwas, das weiterhilft, inspiriert oder unterhält – und Ihr Unternehmen im Gedächtnis verankert.

Das nennt man „Inbound Marketing“: Statt Ihre potenziellen Kunden mit Werbung zu bombardieren, bieten Sie ihnen echten Mehrwert. Und das spricht für sich.

Leadgenerierung

Nicht jeder, der auf Ihrer Seite landet, wird sofort Kunde. Deshalb lohnt es sich, etwas zu geben, bevor man etwas erwartet. Bieten Sie Inhalte an, die Mehrwert schaffen:

  • Ein PDF-Guide
  • Ein kostenloses E-Book
  • Ein Whitepaper
  • Ein Tool oder eine Checkliste

Wichtig ist, dass das Angebot glaubwürdig, hilfreich und gut aufbereitet ist. Wenn der Gegenwert stimmt, geben viele Menschen gern ihre E-Mail-Adresse an – und das ist oft der erste Schritt in eine dauerhafte Kundenbeziehung.

Individuell statt Schema F

Nicht jedes hier genannte Element muss zwanghaft auf Ihrer Startseite landen. Jedes Unternehmen ist anders – und was für manche sinnvoll ist, passt vielleicht nicht zu Ihnen. Wählen Sie gezielt aus, was Ihrem Auftritt wirklich dient.

Vektorillustration eines Computerbildschirms mit geöffneter Webseite.

Layout & Technik: Was die Seite leisten muss

Gliederung und Übersicht

Gute Startseiten

  • sind in klar getrennte Abschnitte gegliedert
  • nutzen eindeutige Überschriften
  • setzen Weißraum gezielt ein
  • erschlagen den User nicht mit endlosen Textwüsten
  • verwenden Texte, die gut strukturiert sind und sich leicht überfliegen lassen

TIPP: Platzieren Sie das Wichtigste oberhalb der sogenannten „Fold“ – also im ersten sichtbaren Bereich ohne Scrollen. Was dort nicht überzeugt, wird selten weitergelesen.

Keine Experimente mit der Benutzerführung

Viele Besucher kennen Ihre Seite noch nicht. Umso wichtiger, dass sie sich sofort zurechtfinden. Vermeiden Sie deshalb exotische Navigationen, versteckte Menüs oder Inhalte, die nur erscheinen, wenn man sie anklickt oder mit der Maus berührt.
Vertraute Strukturen geben Sicherheit – und sorgen dafür, dass Besucher bleiben, statt die Seite frustriert wieder zu schließen.

Bewegung sparsam einsetzen

Animationen, Videos und Effekte lenken oft mehr ab, als dass sie helfen – und sie können technische Probleme oder Barrieren verursachen. Wenn Sie Videos oder animierte Inhalte einsetzen, dann bitte:

  • dezent
  • steuerbar
  • sinnvoll eingebunden

Autoplay-Videos oder große Slideshows wirken schnell übergriffig – vor allem, wenn sie den eigentlichen Inhalt überlagern oder komplett verdecken.

Verwenden Sie aussagekräftige Bilder

Bilder sollen etwas zeigen, nicht nur dekorieren. Ein starkes Bild kann sofort eine Stimmung erzeugen, eine Aussage transportieren oder Vertrauen aufbauen. Wenn es nur da ist, um „schön auszusehen“, lässt man es am besten weg.

Stellen Sie sich bei jedem Bild die Frage: Unterstützt es meine Aussage? Oder lenkt es davon ab?

Verzichten Sie auf Popup-Fenster und Splash-Screens

Sie gehören zu den unbeliebtesten Gestaltungselementen überhaupt: Popups und Splash-Screens unterbrechen den Lesefluss, sind aufdringlich und schrecken viele Besucher ab – besonders dann, wenn sie den eigentlichen Seiteninhalt blockieren.
Wenn Popups nicht gesetzlich vorgeschrieben sind (z. B. Cookie-Zustimmung oder Altersverifikation), lassen Sie sie besser weg.

Responsiv und zugänglich

Ihre Startseite muss auf allen Geräten gut funktionieren – und am besten für alle Menschen bedienbar sein. Das bedeutet:

  • gut lesbare Schriftgrößen
  • Kontraste, die auch bei Sehschwäche funktionieren
  • nutzbar per Tastatur und ohne Maus
  • Inhalte, die sich auch auf kleinen Bildschirmen gut erfassen lassen

Sichtbar werden (SEO)

Eine gute Startseite hilft auch Google & Co. zu verstehen, worum es geht.

Achten Sie auf

  • saubere HTML-Struktur (H1, H2 etc.)
  • klare Titel und Beschreibungen
  • sinnvolle Alt-Texte bei Bildern
  • kurze Ladezeiten
  • keine überladenen Inhalte

Und bitte: Schreiben Sie keine Texte „für Google“, sondern für Menschen – der Algorithmus merkt das. Wirklich.

Häufige Fehler auf Startseiten

  • „Willkommen“-Texte – liest kaum jemand
  • Slideshow/Slider – werden selten durchgeklickt
  • News – nur zeigen, wenn sie wirklich relevant sind
  • Zu viel Eigenlob – wichtiger ist: Was hat der Besucher davon?
  • Pop-ups und Layer – blockieren den Einstieg in die Seite
Outline Icon Checkliste mit Stift.

Reality-Check gefällig?

Besuchen Sie Ihre eigene Website – und stellen Sie sich ehrlich die Frage: Würde ich hier gerne stöbern, wenn ich nichts über das Unternehmen wüsste? Oder würde ich spätestens nach dem dritten Popup, dem zweiten Google-Ads-Block und dem endlosen Textmarathon das Weite suchen?

Fazit

Eine gute Startseite ist keine Bühne für alles – sondern eine Einladung. Sie macht neugierig, bietet Orientierung und erleichtert den nächsten Schritt.

Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob Ihre Startseite das alles schon leistet: Wir bei Himbeerrot schauen gern mit Ihnen drauf. Oft reicht ein gezielter Impuls, um viel Wirkung zu erzielen!

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